Heuschrecken (Saltatoria) und Fangschrecken (Mantodea) Von den 80 heimischen Schreckenarten (einschließlich einer Fangschreckenart) sind ca. 45 % einer der Gefährdungskategorien 0 bis 3 der Roten Liste zugeordnet. Davon entfallen 35 Arten auf die Langfühlerschrecken (Ensifera) und 44 Arten auf die Kurzfühlerschrecken (Caelifera). Weitere 9 Arten fallen unter die Kategorien R, V und G; eine Art ist als wandernde Art gefährdet. Viele Heuschreckenarten sind auf vegetationsarme, magere oder extensiv genutzte Flächen angewiesen. Entscheidend ist hierbei oftmals nicht das Vorhandensein bestimmter Pflanzengesellschaften, sondern vielmehr Mikroklima, Raumstruktur und Bodengestalt. Werden diese Lebensräume verändert, reagieren viele Arten sehr empfindlich. Untersuchungen der Heuschreckenfauna sind bei allen Zustandserfassungen, Pflege- und Entwicklungsplanungen, sowie bei der Beurteilung von Eingriffen in bestimmte Lebensräume unverzichtbar. Besonders geeignet sind sie zur Eingriffsbewertung bei Magerrasen, vegetationsarmen Flächen, allen Wiesen und Weiden, Mooren, Wäldern und Waldrändern, Brachflächen und Abbaustellen. Ebenso unerlässlich sind sie bei Eingriffen in den Wasserhaushalt und bei der Nutzungsintensivierung von Flächen. Heuschrecken werden meist für die naturschutzfachliche Zustandserfassung und -bewertung, für den Vergleich zweier Lebensräume, oder für Erfolgskontrollen bzw. Monitoring eingesetzt. Heuschreckenpopulationen können noch auf kleinen Flächen überleben, von denen sie sich bei verbesserten Lebensraumbedingungen ausbreiten. Sie sind aus diesem Grund auch für Entwicklungsprognosen nach Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen geeignet. Es gibt eine Vielzahl von qualitativen und quantitativen Methoden. Zu den qualitativen Methoden sind u.a. zu zählen: - Verhören (akustische Suche) mit und ohne Ultraschalldetektor - optische Suche - Keschern (für stumme und / oder verborgen lebende Arten) - Klopfen (an Gehölzrändern) - die Auswertung von Beifängen aus Bodenfallen Quantitative
Methoden sind: Die Wahl der Methode ist stark abhängig von Untersuchungsziel und
vom tolerierten Aufwand. |